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38. Filmfest Osnabrück
Film ab!
Fünf Tage, neun Filme, sieben Kurzfilmprogramme und eine Filmwerkstatt zum Mitmachen. Zwischen dem 11. und dem 15. Oktober ist das Filmfest Osnabrück zurück in der Lagerhalle. Wien, Sarajevo, Athen, Berlin, Ukraine, Kamerun, Mosambik und Japan, um nur ein paar Orte zu nennen, an die das Festival, das in diesem Jahr seine 38. Ausgabe feiert, das Publikum in der Lagerhalle einlädt.
Das Filmfest wird eröffnet mit Julia Fuhr Manns Dokumentarfilm »Life Is Not a Competition, But I’m Winning«. Wenn Geschichte von den Siegern geschrieben wird, wo bleiben all jene, die nie am Spiel teilnehmen sollten? Nicht nur die Fassaden der Athener und Berliner Olympiastadien bröckeln. Auch die Tage männlicher Dominanz im Leistungssport sind gezählt. In einem queer-feministischen Kollektiv sind Produktionsteam und Sportler*innen zusammengekommen, um den Spitzensport in radikal-futuristischer Poesie neu zu denken. In einem Hybrid aus Dokumentar-, Archiv- und Essayfilm, jenseits aller Heldengeschichten, inszenieren sie Momente der Sportgeschichte, die so nie stattgefunden haben und entblößen dabei die Absurdität, mit der Frauen, nicht-binäre, inter* Personen und Menschen mit dem »falschen« Testosteronspiegel gewaltvoll in Kategorien gezwungen oder von ihnen ausgeschlossen werden, die auf einer Illusion von Natürlichkeit beruhen.
Mit »In Ukraine« von Piotr Pawlus und Tomasz Wolski und »Le spectre de Boko Haram« von Cyrielle Raingou zeigt das Filmfest zwei Beiträge aus dem Wettbewerb um den Friedensfilmpreis Osnabrück. Der Wettbewerb versammelt insgesamt zehn Dokumentar- und Spielfilme, die mit den Mitteln des Films das Thema Frieden ins Auge nehmen.
»The Homes We Carry« von Brenda Akele Jorde erzählt eine afrodeutsche Familiengeschichte zwischen zwei Kontinenten und über drei Generationen. Die sozialistische Verbindung zwischen Mosambik und der ehemaligen DDR versprach Eulidio eine Ausbildung. Während seines Aufenthalts verliebt er sich in Ingrid, sie bekommen eine Tochter. Doch das Glück währt nicht lange: Nach dem Mauerfall wird Eulidio gezwungen, nach Mosambik zurückzukehren, so wie viele ehemalige Vertragsarbeiter*innen, die auch heute noch für ihre ausstehende Bezahlung protestieren. Die Regisseurin Brenda Akele Jorde ist Mitglied der dreiköpfigen Jury für den Friedensfilmpreis Osnabrück.
In der Sektion Filmfest Laut laufen in der Lagerhalle die Musikdokumentarfilme »Kiss the Future« über ein legendäres Konzert der Band U2 nach der Belagerung von Sarajevo vor 45.000 Menschen im Jahr 1997 und Philipp Jedickes »Vienna Calling« über die alternative Popszene Wiens rund um das Lokal Schmauswaberl. Mit: Voodoo Jürgens, Ansa Panier, Der Nino aus Wien, Lydia Haider, Gutlauniger, Stefanie Sargnagel, Kerosin95 und Samu Casata.
Mit »Hasta que se apague el sol« von Jonas Brander über Aktivist*innen und Indigene Kolumbiens und »Levante« von Lillah Halla über die ungewollte Schwangerschaft der vielversprechenden Volleyballspielerin Sofia aus Brasilien zeigt die Sektion Vistas Latinas in insgesamt vier Beiträgen das moderne Kino Mittel- und Lateinamerikas.
Mit »Amiko« von Morii Yusuke geht es im UFOlinos Langfilm nach Japan in die Welt der quirligen Grundschülerin und titelgebende Heldin. Mit beeindruckendem Tiefgang und großem Mitgefühl erzählt dieses Spielfilmdebüt die Geschichte eines jungen energiegeladenen Mädchens, das sich auch in schwierigen familiären Umständen nicht unterkriegen lässt. Der Film wird auf Deutsch eingesprochen.
Jeder Festivaltag endet in der Lagerhalle mit einem Kurzfilmprogramm. In diesem Jahr versammeln die Programme »Unfold«, »Unmask«, »Unleash« und »Uncover« zwischen Mittwoch und Samstag eine bunte Auswahl der kurzen Form.
Am Festivalsonntag stehen die jüngsten Festivalfans im Fokus und werden versorgt mit drei Kurzfilmprogrammen für Menschen ab 4, 7 und 10 Jahren und der UFOlino-Filmwerkstatt zum Mitmachen. Zwischen 12 und 16 Uhr werden auf der Empore spielerisch die Geheimnisse rund um den Film gelüftet.
Alle Infos zu Programm & Tickets unter:
www.filmfest-osnabrueck.de
Saal Kino